Öl so teuer wie nie

Die Nahost-Krise treibt den Ölpreis auf ein neues Rekordhoch. Doch US-Forscher erwarten Preisrückgang

NEW YORK/WASHINGTON dpa ■ Der Ölpreis setzt seinen Höhenflug mit einem neuen Rekord fort. Nach der Eskalation der Lage im Nahen Osten sprang der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent gestern zeitweise auf über 78 Dollar. Doch bei der Bewertung der weiteren Ölpreisentwicklung sind sich die Experten uneins. Einige schließen angesichts der wachsenden geopolitischen Risiken einen Sprung über die Marke von 80 Dollar schon in naher Zukunft nicht mehr aus. Das Gegenteil, nämlich fallende Preise, sagt dagegen eine aktuelle Studie des US-amerikanischen Cera-Instituts voraus. Schuld an den hohen Ölpreisen seien vor allem zu geringe Reservekapazitäten. Dadurch fehle ein Puffer am Markt, der plötzliche Preisbewegungen durch geopolitische Einflüsse abfedern könnte. Die Studie geht aber auch davon aus, dass das Ölförderkartell Opec seine Reservenkapazitäten im kommenden Jahr verdoppelt. Dann wäre das Ölangebot wieder höher als die Nachfrage, und der Durchschnittspreis könnte sich bei 62 Dollar pro Barrel einpendeln.