IG Metall: Tarifgespräche mit VW

Die Gewerkschaft will grundsätzlich auch über Arbeitszeitverlängerung reden, wenn der Autokonzern verbindliche Beschäftigungs- und Standortgarantien gibt

HANNOVER taz ■ Die IG Metall und Volkswagen werden im September Tarifgespräche aufnehmen. Thema ist die Sanierung der Stammmarke VW. Das haben beide Seiten schon am Mittwochabend vereinbart und Donnerstagabend nach einer Sitzung der VW-Tarifkommission verkündet.

IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine legte Wert darauf, dass es um „Tarifgespräche bei nicht gekündigten Tarifverträgen, aber keine Tarifverhandlungen“ gehe. Der Unterschied: Aus Tarifgesprächen kann man jederzeit aussteigen. Die Gewerkschaft nimmt die Gespräche über Arbeitszeiten, Kosten und Auslastung der sechs westdeutschen VW-Werke aber so ernst, dass sie eine Verhandlungskommission einsetzen will.

Meine erhofft sich „verbindliche Zusagen zu Produkten, Investitionen und Arbeitsplätzen“ für die sechs westdeutschen VW-Werke und ihre 100.000 Beschäftigten. Die hatte VW eigentlich schon in der letzten Tarifrunde gegeben, die Beschäftigten hatten dafür Lohneinbußen in Kauf genommen. Allerdings hielt sich VW nicht an die Zusagen. Nach diesen Erfahrungen seien die IG-Metall-Mitglieder VW gegenüber sehr kritisch, sagte Meine denn auch.

Volkswagen will eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit von 28,8 auf 35 Wochenstunden durchsetzen „Wir wollen mit den Arbeitnehmern zügig den weiteren Weg zu wettbewerbsfähigen Arbeitskosten gehen“, sagte Personalvorstand Horst Neumann. Wenn man zu „normalen Arbeitszeiten zurückkommt“, könne man neue Modelle und die Auslastung der Komponentenwerke planen.“ Ü. O.