Toyota in Lauerstellung

General Motors und Renault-Nissan wollen weiter über eine Fusion beraten. Toyota reagiert nach Medienberichten alarmiert auf die Pläne zur Megafusion – und wiegelt ab

NEW YORK dpa/ap ■ Japans größter Autoproduzent Toyota will nach einem Bericht der Detroit News nicht in die Kooperationsgespräche zwischen den Konkurrenten General Motors, Renault und Nissan eingreifen. Die Zeitschrift Business Week hatte am Wochenende berichtet, Toyota prüfe, wie die Megafusion zwischen GM und Renault-Nissan verhindert werden kann. Toyota, das gemessen an seinem Börsenwert bereits der größte Autokonzern der Welt ist, kooperiert seit 1984 mit General Motors. Die Unternehmen betreiben in Fremont, Kalifornien eine gemeinsame Fabrik und arbeiten auch in der Forschung zusammen.

Am Wochenende hatten die Konzernchefs von General Motors (GM) und Renault-Nissan, Rick Wagoner und Carlos Ghosn, vereinbart, in den nächsten drei Monaten die Vorteile einer Allianz zu prüfen. Ghosn betonte, er befürworte aber die Zusammenarbeit der beiden Konzerne. Sollte die Allianz zustande kommen, wolle er nicht Chef von General Motors werden, sagte Ghosn.

Das Bundeskartellamt äußerte sich kritisch zu den Plänen. Auch Opel-Betriebsratschef Klaus Franz sorgt sich um die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland. Nach dem Spitzentreffen könne es keine Entwarnung geben, sagte Franz dem Tagesspiegel. „Im Fall einer Allianz könnte die Marke Opel unter die Räder kommen“, warnte er. Eine Fusion der beiden Konzerne hält Franz für eine Katastrophe, die massive Proteste auslösen würde. „Es geht dann ums nackte Überleben“, so Franz. Immerhin sei die Entscheidung gefallen, Opel-Fahrzeuge vom kommenden Jahr an in den USA zu verkaufen. „Wir haben es gerade geschafft: Ab 2007 werden im ersten Schritt bis zu 45.000 Autos der Astra-Klasse unter der Marke Saturn in den USA verkauft.“ Der Betriebsratsvorsitzende kritisierte, dass GM Opel trotzdem nur als regionale Marke betrachte. TA