Hisbollah
: Gute Kontakte nach Syrien und Iran

Die heute größte libanesische Schiitenorganisation Hisbollah (Partei Gottes) entstand nach der israelischen Invasion in den Libanon im Jahre 1982 – als radikalere Konkurrenz zur ebenfalls schiitischen Amal, für die, anders als für die Hisbollah, der Kampf gegen die Besatzung an der israelisch-libanesischen Grenze endete. Die Hisbollah, die bis heute gute Kontakte zu Iran und Syrien unterhält, arbeitete damals auch mit den ca. 2.000 iranischen Revolutionsgardisten zusammen, die sich in der ostlibanesischen Bekaa-Ebene festgesetzt hatten. Auf das Konto der Organisation geht u. a. ein Selbstmordanschlag 1983, bei dem 241 US Marines getötet wurden. Den israelischen Abzug aus dem Libanon im Jahr 2000 verbuchte die Hisbollah als Sieg. Der Kampf gegen die Besatzung hatte die Organisation, die auch soziale Einrichtungen unterhält, populär gemacht. Seit 1992 ist sie auch im libanesischen Parlament vertreten. Die Hisbollah setzte in den Gebieten, in denen sie stark war, islamische Regelungen wie Verschleierung und Alkoholverbot durch. Heute sagt die Partei, dass sie keine islamische Republik im Libanon errichten will. BS