Mehr Geld für die Dünen

KÜSTENSCHUTZ Niedersachsen mag sturmerprobt sein, ertüchtigt seine Inseln aber trotzdem

Mit gut neun Millionen Euro will das Land Niedersachsen die ostfriesischen Inseln gegen Sturmfluten schützen. Mehr als die Hälfte der Summe solle auf Wangerooge verbaut werden, sagte Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz (Grüne) gestern im ostfriesischen Carolinensiel (Kreis Wittmund). Die Insel sei von dem schweren Orkantief im Dezember besonders hart getroffen worden.

„Brisante Situation“

„Wir mussten dringend etwas unternehmen, die ersten Aufträge für Reparaturarbeiten sind bereits ausgeschrieben“, sagte die Staatssekretärin nach einer Besichtigungsfahrt. „Die Situation war brisant, einige erfahrene Insulaner saßen schon auf gepackten Notfallkoffern.“ Auf Wangerooge waren Dünen auf einer Tiefe von bis zu 13 Metern weggebrochen. Die neuen Befestigungen sollen den Inselkern sichern und die Wellen im Hafen dämpfen.

Für eine Verstärkung allein auf Wangerooge sind rund 100.000 Kubikmeter Sand nötig, hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz berechnet. Fachleute hatten zuvor die Schäden aus der Luft vermessen. Gelitten haben demnach aber auch Juist und Spiekeroog: Dort fehlen rund 80.000 Kubikmeter Sand. Niedersachsen will in Kürze auch mit dem Bund sprechen, um gemeinsame Wege beim Küstenschutz auszuloten.

Insgesamt sichern 97 Kilometer Dünen die Inseln. Niedersachsen arbeitet vorsorglich an Strategien für die Zukunft: „Wir sind gut aufgestellt, aber wir dürfen nie nachlassen“, sagte Kottwitz. Stärkere Stürme und der Anstieg des Meeresspiegels könnten vermehrt an Stränden und Salzwiesen reißen und Bauwerke schädigen.  (dpa)