Großer Durst und offene Kragen

Ungewöhnlich gut besucht ist zurzeit die Kieler Universitätsbibliothek. „Hier ist viel los“, teilte eine Sprecherin gestern mit. Der Run der Studierenden auf die Räumlichkeiten hat Gerüchten zufolge einen nachvollziehbaren Grund: Die Bibliothek ist angenehm klimatisiert. Ihre Kleiderordnung gelockert hat derweil die Polizei in Schleswig-Holstein: Erlaubt sind kurzärmelige Hemden und offene Kragen. Nach Angaben eines Polizeisprechers darf selbst von der Dienstmützenpflicht „lageangepasst abgewichen werden“. Nicht vorgesehen allerdings seien Röcke für die Kolleginnen. Doppelt ins Schwitzen gerät der Berufsstand der Klimatechniker: „Wir werden mit Arbeit überschüttet“, sagte der Obermeister der Kieler Innung für Kälte- und Klimatechnik, Norbert Hageleit. „Teilweise können nur noch Notreparaturen gemacht werden.“

Gewinner sind die Getränkehändler: Der große Durst beschert ihnen ein zweistelliges Umsatzplus. Man fülle rund um die Uhr ab, „damit unsere Kunden nicht auf dem Trockenen sitzen“, so der Vertriebsleiter von „Bad Harzburger Mineralbrunnen“, Dieter Bonitz. dpa/taz