Dyskalkulie nimmt zu

In Deutschland sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund fünf Prozent der Schüler von einer Rechenschwäche betroffen. Vor allem bei den Haupt- und Realschülern leidet eine großer Anteil an einer Teilleistungsschwäche in Mathematik. „Lehrer und Eltern sind zwar oft der Meinung: ‚Gymnasialschüler haben so etwas nicht, das ist Faulheit, Unkonzentriertheit oder doch mangelnde Begabung, das wäre doch schon in der Grundschule aufgefallen“‘, berichtet Hans-Joachim Lukow, Leiter des Osnabrücker Zentrums für mathematisches Lernen, in der Ärztezeitung. Doch seine Erfahrungen sind da anders: Auch in höheren Schulformen komme Dyskalkulie, so der Fachbegriff für die Rechenschwäche, vor. „Gute“ und lernstarke Schüler mit Dyskalkulie entwickelten Kompensationsstrategien, berichtet Lukow. Sie lernen viel auswendig. „Die Fehlleistungen beim Rechnen werden oft von Außenstehenden, selbst von Lehrern, als Blackout interpretiert“, so Lukow. Bei Grundschülern sollten Eltern und Lehrer spätestens dann aufmerksam werden, wenn trotz „überdurchschnittlicher Konzentrationsleistungen“ am Ende der Grundschulzeit nur ein „befriedigend“ steht. WLF FOTO: CHRISTOPH PAPSCH/VARIO-PRESS