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DIESMAL: MIT BITTE UM VERSTäNDNISSchnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Wir können leider an dieser Stelle, die ja doch allzu überschaubare Ausmaße hat, nicht alle Eventualitäten berücksichtigen und in vorauseilendem Verkündungswahn alles verkünden, was in den nächsten Monaten für solchen Andrang an den Kassenhäuschen sorgen könnte, dass es schon bald heißt: „Ausverkauft“.

Dafür bitten wir ganz herzlich um Verständnis und bieten im Gegenzug Hinweise auf Veranstaltungen, die für dieses Schicksal weit weniger anfällig, deswegen aber lange nicht weniger interessant sind. Für ein ausverkauftes Konzert wie das der Schmuse-Folk-Popper von Milky Chance (Mittwoch, Aladin) gibt es schließlich zumindest meist eine Alternative. Zum Mittwoch aber später.

Der Wochenausblick beginnt an dieser Stelle ja traditionell beim Samstag, an dem es ein Konzert mit The Bernie & the Jörgi und der Gruppe 80 im Römer gibt. Punk und die Folgen werden hier mit überschäumender Freude am Material und gelegentlich pubertärem Witz einer Verjüngungskur unterzogen. Bei The Bernie & The Jörgi eher im Duktus des Elektro-Pop, bei Gruppe 80 auch mit Gitarren. Schmankerl: Ex-Trio-Schlagzeuger Peter Behrens schaut vorbei und rührt die Trommel. Ebenfalls am Samstag: Heinz Rudolf Kunze im Schlachthof und ein NuMetal-Tripel mit A Day To Remember, Every Time I Die und The Story So Far im Pier 2.

Für Fettes Brot, die am Dienstag ebenfalls im Pier 2 auftreten, scheint es noch Karten zu geben. Falls was dazwischenkommt, gibt es für HipHop-Fans einen Abend mit Tha Liks a.k.a. The Alkoholiks, Cali Agents und Lord Of The Underground in der Lila Eule zum Ausweichen. Die lassen goldene Rap-Zeiten wiederauferstehen.

Am Mittwoch dann (statt Milky Chance): Mestizo-Rock mit Che Sudaka im Lagerhaus oder Knüppel-Punk mit Born/Dead und No More Art in der Friese.

Mehr Hardcore gibt’s am Donnerstag im Sielwallhaus von Autistic Youth und Haute Couture, am Freitag gibt’s Kontrastprogramm in der Simon-Petrus-Kirche, wo das Trio Continuum jahrhundertalte Melodien mit den Errungenschaften des Jazz kreuzt.

Aber es gibt noch mehr zu sehen am Freitag: Im Tower spielt die australische Folk-Rock-Band The Beards, fraglos ein Pflichttermin für Gesichtshaarfetischisten, oder wie wäre es zu deuten, dass die erste Single der Band den Titel „You Should Consider Having Sex With a Bearded Man“ trägt? Und dann spielen auch noch die Simple Minds in der Stadthalle Bremerhaven. Das Programm lockt mit den „Greatest Hits“ der Band, was wohl so gruslige Dinge wie „(Don’t You) Forget About Me“ bedeutet. Vielleicht wäre da im Geiste der allerortlichen „Retromania“ langsam mal eine Rückkehr zu den Wurzeln angezeigt, die bei den Simple Minds in Punk und Wave liegen und leider schon bald unter einem Berg unsäglichen Schwulstes begruben wurden.

Beginn aller Konzerte, sofern nicht anders angegeben: 20 Uhr.

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