Staub weit über Grenze

Sommer, wenig Wind, dicke Luft – da war doch was? Ach ja, der Feinstaub. Und diese Richtlinie der Europäischen Union. Sie schreibt seit Januar 2005 in Grenzwerten fest, wie viel der winzigen gesundheitsgefährdenden Schmutzpartikel in der Luft sein dürfen, bevor die Kommunalpolitiker einschreiten und Gegenmaßnahmen ergreifen müssen. Damit sollte das Problem eigentlich gelöst sein. Oder?

Das Gegenteil ist der Fall. Im vergangenen Jahr hatten am 20. Juli schon 14 Messstellen gemeldet, dass sie den Tagesgrenzwert öfter überschritten hatten, als ihnen für das ganze Jahr erlaubt war. Gestern waren es für das laufende Jahr noch weit mehr: 35 Stationen in 28 Städten. Kein Wunder. Deutsche Kommunal- und Landespolitiker scheinen nach einem genau vorgegebenen Geheimplan zu verfahren, dessen einziges Ziel es ist, die Feinstaubrichtlinie zu diskreditieren. BW