Aktivisten hängen an der Bahn

Umweltorganisationen und Globalisierungsgegner wollen den geplanten Börsengang der Bahn verhindern. Ihr Motto: „Bahn für alle statt Profite für wenige“

Mit einer schwindelerregenden Kletteraktion am Hauptbahnhof protestierten gestern Aktivisten des Bündnisses „Bahn für Alle“ gegen den geplanten Börsengang der Bahn. Gegenüber dem Kanzleramt ließen Kletterer in Attac- und Robin-Wood-T-Shirts vom gläsernen Vordach des neuen Bahnhofs ein Banner mit der Aufschrift „Bahn für alle statt Profite für wenige! Stoppt den Ausverkauft der Bahn!“ herab.

Der Südeingang des Bahnhofs blieb während des Protests gesperrt. Ein Bahnsprecher nannte die Kletteraktion „unverantwortlich“. Neun Aktivisten waren nach Polizeiangaben an dem Protest beteiligt. Sie wurden im Anschluss verhaftet und müssen mit einer Klage wegen Hausfriedensbruch rechnen.

Die Aktion sei den Aktivisten die Anzeige wert, so Jürgen Mumme, Sprecher der Umweltorganisation Robin Wood, die das Bündnis Bahn für Alle mitträgt. Er kündigte eine bundesweite Aktionswoche an. Damit solle öffentlich Druck gemacht werden, „um den Ausverkauf der Bahn zu verhindern“. Die Vorentscheidung von Bundesregierung und Bundestag über die Kapitalprivatisierung des Konzerns ist für September vorgesehen.

NADJA DUMOUCHEL