PUTZIGE PERSÖNLICHKEITEN DER GESCHICHTE: MARIÄ LICHTMESS – DIE FRAU BIBLISCHEN AUSMASSES

In unserer schnelllebigen Zeit gehen viele historische Momente im Strudel der Ereignisse unter. Aber auch putzige Persönlichkeiten geraten unter die Räder des Vergessens. Deshalb erinnert die Wahrheit in loser Folge an Originale, wie etwa die Kärntner Melkerin Mariä Lichtmess, die am gestrigen 2. Februar vor 149 Jahren das Licht der Welt auf einem Einödhof am Millstätter See erblickte. Als elfte Tochter des Milchbauern Leo Lichtmess geboren, bekam sie hellseherische Fähigkeiten in die von Vorgeschwistern arg abgenutzte Wiege gelegt. Von Beginn an schrie Mariä wie am Spieß, dämmerte es gen Abend. Denn ihr dräute, dass es in Bälde lichtlos, zappenduster, ja hoffnungslos werden würde. Jene übersinnlichen Kräfte blieben Mariä Lichtmess treu bis 1945, als eine Kuh sie dummerweise im Dunkeln zertrampelte. Zuvor hatte die Kärntnerin täglich atomzeituhrgenau als Rosenkranz den Sonnenuntergang am Millstätter See vorhergesagt. In dem Sinne ist auch die Wahrheit hellseherisch, denn nimmt das Licht in ihrem Kabuff ab, weiß sie wie Mariä, dass ein weiterer verlorener Tag dem Ende zugeht.