Vertrauensbruch im Watt

WATTENMEER Drei Anrainerstaaten treffen sich, um über die Zukunft der Region zu sprechen. Küstenfischer fühlen sich nicht ausreichend beteiligt

Zukunftsstrategien für das Wattenmeer stehen im Mittelpunkt der zwölften Trilateralen Wattenmeerkonferenz im dänischen Tønder. Dazu reisen auch Vertreter der Niederlande und Deutschlands an. Neben der Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), werden auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck und sein niedersächsischer Kollege Stefan Wenzel (beide Grüne) erwartet.

Dem Zeitplan zufolge sollten die Delegationen gestern Abend zu einem ersten Treffen zusammenkommen. Einer der wichtigsten Punkte wird eine Strategie für nachhaltigen Tourismus in der Wattenmeer-Region sein. „Zwischen Naturschutz und Tourismus hat sich ein echtes Miteinander entwickelt, geprägt von Wertschätzung und Respekt“, schrieb Habeck vorab in einem Zeitungs-Gastbeitrag. Ebenfalls auf dem Programm stehen bis morgen der Schutz der Vogelflugrouten sowie die Befassung mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf das Watt.

Auch über Perspektiven für nachhaltige Fischerei wollen die Teilnehmer beraten. Von einem „Vertrauensbruch“ sprach indes gestern der Verband der Deutschen Kutter- u. Küstenfischer. In einer Mitteilung hieß es, die Fischer in Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien in die Vorbereitungen des Treffens nicht einbezogen worden. Man sei „besorgt, dass neue Beschränkungen beschlossen werden“.

Das Wattenmeertreffen findet seit 1978 alle drei bis vier Jahre statt, der Ort wechselt zwischen den drei teilnehmenden Ländern.  (dpa/taz)