„Es ist ein Jammer“

KULTUR Die Szene bedauert den Abgang von Kulturstaats- sekretär Schmitz

Auf den Rücktritt des Kulturstaatssekretärs André Schmitz (SPD) reagierte die Kulturszene der Stadt am Dienstag mit Bedauern: „Ich respektiere seine Entscheidung, aber für die Berliner Kultur ist sein Weggang eine Katastrophe“, sagte der Kulturmäzen und Schmitz-Vertraute Peter Raue der taz. Ob Staatsoper, Heimathafen oder Sophiensæle – Schmitz sei mit allen verbunden gewesen. „Er hat die Kultur nicht verwaltet, er hat sie repräsentiert.“

Leonie Baumann, Sprecherin des Rats für die Künste, bezeichnete die Zusammenarbeit mit Schmitz als „sehr kollegial und zielorientiert“. Man sei öfter unterschiedlicher Meinung gewesen, besonders was die knappe Unterstützung der freien Szene anging. „Aber in verteilten Rollen haben wir immer gut zusammengewirkt.“ Schmitz’ Nachfolger müsse eine ebenso gute Kenntnis der Szene besitzen – und ebenso viel Überredungskunst im Umgang mit anderen Ressorts. Die Nachfolge, so Baumann, werde „sehr schwer“.

Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie, in deren Stiftungsrat André Schmitz tätig ist, würdigte den Zurückgetretenen als engagierten Partner, dem man seine Nähe zum Gegenstand angemerkt habe. Der Kulturlandschaft habe die Kontinuität seines achtjährigen Wirkens enorm gutgetan.

„Berlin verliert mit André Schmitz einen außerordentlich guten Kulturpolitiker“, sagte auch Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters. Zur Nachfolgefrage meinte sie: „Die Kultur unserer Stadt braucht weiterhin eine Persönlichkeit, die sich mit Leidenschaft in einer Bandbreite von Oper bis Off-Theater engagiert.“ Eine zentrale Voraussetzung für das Amt sei auch in Zukunft „das Bekenntnis zur Internationalisierung Berlins“. NINA APIN