Angriffe verschärft

Mehrere Tote durch israelische Luftangriffe

TEL AVIV/BEIRUT dpa ■ Israel hat die Luftangriffe gegen die libanesische Hisbollah-Miliz gestern weiter verschärft. Gleichzeitig rief die israelische Armee die libanesische Zivilbevölkerung im umkämpften Grenzgebiet auf, ihre Häuser umgehend zu verlassen. Binnen 24 Stunden flog die Luftwaffe mehr als 180 Angriffe, rund doppelt so viel wie am Vortag.

Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers wurden unter anderem Hisbollah-Stützpunkte in der östlichen Bekaa-Ebene beschossen. Von hier aus schießt die Miliz Raketen auf Städte im Norden Israels ab. Die Hisbollah feuerte dessen ungeachtet erneut mehr als 100 Raketen auf Israel. Es gab mehrere Leichtverletzte.

Neben den Hisbollah-Stützpunkten waren außerdem 57 Gebäude oder Anlagen, die nach israelischen Angaben von der Hisbollah genutzt werden, Ziel der israelischen Luftwaffe. Bei einem Luftangriff in der Nähe der südlibanesischen Stadt Nabatije sei ein Jordanier getötet worden, berichtete der libanesische Fernsehsender LBC. Ein libanesisches Ehepaar starb in Kfar Jos.

Israel ließ unterdessen der syrischen Regierung eine Botschaft übermitteln, dass es keinen Angriff auf das Nachbarland plane, wie der israelische Rundfunk berichtete. Die geplante Mobilisierung zehntausender Reservisten diene ausschließlich dem Kampf gegen die libanesische Hisbollah. Der libanesische Fernsehsender Future TV berichtete unter Berufung auf lokale Sicherheitskreise, die syrische Armee habe damit begonnen, unweit der Grenze Gräben auszuheben.