DIE ZERLEGTE ZAHL: 9.800 Euro
Was für eine Aussicht! Gut 800 Euro extra jeden Monat , das wäre für viele Alleinerziehende, Taxifahrer und Freelancer nicht weniger als ein Katapult in ein sorgenfreieres Leben. Wer wollte da noch in der EU bleiben?
Bei näherem Hinsehen ergibt die Studie NExit, so nennt die Wilders Partei PVV den EU-Ausstieg, dass der zusätzliche Betrag sich auf „7.100 bis 9.800 Euro“ im Jahr belaufe. Also nicht ganz so viel, aber immerhin noch 600 im Monat. Erstellt hat diese Prognose das Londoner Consultancy-Büro Capital Economics – im Auftrag der PVV.
Zahlen, suggeriert die NExit- Studie, sind neutral. Und stellt einen Zuwachs des niederländischen Bruttoinlandsprodukts von 1.500 Milliarden Euro (oder genauer: 1.100 bis 1.500 ) in Aussicht. Kumulativ, versteht sich, bis 2035, ausgehend von der heutigen Preislage.
Die Rechnung wird nicht ohne Folgen bleiben, nicht in den Niederlanden, wo Supermarktdiscountkarten und Einzelhandelbonusprogramme Fetischpotenzial haben. Sparen könnte man auch bei anderen Posten: gut 100 Millionen jährlich für das Königshaus, oder auch das Ende der solidarischen Krankenversicherung würde Nichtbetroffenen sicher einen leckeren Batzen einbringen.
Fakt ist: Man kann jede dieser Ziffern rechnerisch anzweifeln. Neutral sind sie nicht. Hinter jeder steckt eine politische Entscheidung. Oder wie ist das mit den 7,5 Milliarden Euro, die die Niederlande sparen könnten, ließen sie nur noch Migranten ins Land, „die einen wirtschaftlichen Beitrag leisten“? Auch dazu braucht es laut Capital Economics nur den Austritt aus der EU.
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