US-Notenbank Fed pumpt Geld in den Markt

KRISE In den USA fürchtet man einen Rückfall in die Rezession. Die Konjunktur muss weiter unterstützt werden

Der Aufschwung ist moderater als zunächst erwartet

WASHINGTON dpa | Wenig Wachstum und trüber Jobmarkt: Mit einem neuen geldpolitischen Manöver will die US-Notenbank der US-Konjunktur auf die Sprünge helfen. Die Fed kündigte am Dienstag an, langlaufende Staatsanleihen anzukaufen, um damit die entsprechenden Zinsen nach unten zu drücken. Zugleich bestätigte sie, dass der Leitzins vorläufig auf seinem historischen Tiefstand von 0,0 bis 0,25 Prozent bleibt.

Die US-Börsen ließen sich damit beruhigen. Am Dienstag begannen sie zwar mit deutlichen Abschlägen, die sie aber im Laufe des Tages wieder wettmachten.

Das Tempo der Konjunkturerholung habe sich zuletzt verlangsamt, schrieb die Notenbank in ihrer Mitteilung. Der Aufschwung werde kurzfristig „wahrscheinlich moderater ausfallen als zunächst erwartet“. Die Verbraucherausgaben stiegen zwar allmählich, würden aber unter anderem von der hohen Arbeitslosigkeit, nur langsam steigenden Einkommen und nach wie vor schwierigen Kreditbedingungen gedämpft. Von der Lage auf dem Immobilienmarkt zeichnete die Notenbank weiterhin ein trübes Bild.

Die Fed blieb bei ihrem Wortlaut, dass ein „außergewöhnlich niedriges Zinsniveau über einen längeren Zeitraum“ erforderlich sei. Börsianer sahen darin und in den geplanten Käufen der Staatsanleihen Signale, dass die Fed entschlossen gegen einen möglichen Rückfall in die Rezession vorgehen wolle. Zuvor hatten auch enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA die Kurse belastet.

Den Kauf der langlaufenden Staatsanleihen will die Fed finanzieren, indem sie auslaufende Hypotheken- und andere Kredite der staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac umschichtet. Die Fed-Bilanz solle so unverändert bleiben. Die Notenbank hatte als Antwort auf die Krise Hypotheken- und andere Kredite der beiden ins Straucheln geratenen Baufinanzierer sowie Staatsanleihen für zusammen rund 1,7 Billionen Dollar erworben. Schätzungen zufolge wurden dadurch die langfristigen Zinsen um einen halben Prozentpunkt gedrückt, weil sich der Zins in die umgekehrte Richtung des Preises bewegte.