Brände auf radioaktivem Boden

TSCHERNOBYL Russland bestätigt Feuer: Verstrahlte Partikel könnten in die Luft gewirbelt und eingeatmet werden

MOSKAU taz/dpa | Die Waldbrände in Russland haben radioaktiv verseuchtes Gebiet erreicht. Das bestätigte gestern die Waldschutzbehörde. Danach habe es allein in den Wäldern der stark kontaminierten Region Brjansk in der Nähe von Tschernobyl 28 Brände auf einer Fläche von 269 Hektar gegeben. Die betroffenen Böden weisen eine Radioaktivität von mehr als 37.000 Becquerel pro Quadratmeter auf. Die Feuer seien aber inzwischen gelöscht.

„Es gibt Karten, auf denen die radioaktive Verschmutzung zu sehen ist, und es gibt Karten, auf denen die Feuer zu sehen sind. Wenn man diese Karten aufeinanderlegt, wird jedem klar, dass es in radioaktiven Gebieten brennt, teilte die Waldschutzbehörde mit.

Experten warnen davor, dass die Feuer und Winde verstrahlte Partikel aufwirbeln könnten – möglicherweise bis nach Moskau und in die osteuropäischen Nachbarstaaten. Allein in der betroffenen Region Brjansk leben etwa 1,7 Millionen Menschen. Greenpeace forderte die Behörden auf, die Wahrheit über das Ausmaß der Strahlengefahr zu sagen. Eine Gefährdung für Deutschland schlossen Experten aus.

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