Angriffe auf Südbeirut

Israel stockt Bodentruppen im Libanon auf. Fünf Menschen in Israel durch Hisbollah-Raketen getötet

BEIRUT/JERUSALEM/TYRUS afp Nach einer mehrtägigen Pause hat die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf die libanesische Hauptstadt Beirut wieder aufgenommen und ihre Bodentruppen im Libanon auf 10.000 Mann verstärkt. Israelische Kampfjets bombardierten gestern mutmaßliche Hisbollah-Stellungen im Süden von Beirut. Darüber hinaus beschoss die Luftwaffe eine Brücke in der nordlibanesischen Region Akkar nahe der Grenze zu Syrien.

Nach libanesischen Polizeiangaben wurde ein südlicher Vorort Beiruts bombardiert, der eine Hochburg der Hisbollah-Miliz ist. Zudem wurden Ziele in der Region um die Städte Tyrus und Saida sowie in der Bekaa-Ebene beschossen. Nördlich der israelisch-libanesischen Grenze traf die israelische Armee auf heftigen Widerstand der Hisbollah. Bei den Kämpfen um Aita al-Schaab seien ein israelischer Soldat getötet und vier weitere verletzt worden, teilte die Armee mit.

Israel soll im Südlibanon, libanesischen Berichten zufolge, neben Streubomben auch Phosphorbomben eingesetzt haben. Ärzte in der Hafenstadt Tyrus gehen davon aus, dass ein neunjähriger Junge Opfer eines solchen Angriffs wurde, als die israelische Armee die Ortschaft Naruka im Südwesten Libanons angriff. Der Junge hat am ganzen Körper Brandwunden. Die israelische Armee gibt an, nur „international zugelassene Waffen“ einzusetzen. Phosphor- und Streubomben sind durch die Genfer Konvention nicht explizit verboten.

Von Hisbollah-Stellungen im Südlibanon wurden erneut 31 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Dabei wurden fünf Menschen getötet. Mehrere Geschosse seien im Zentrum der Küstenstadt Akko eingeschlagen, teilte ein Polizeisprecher mit. Am Vortag hatte die Hisbollah über zweihundert Raketen auf Israel abgefeuert.