Skandal um Fotos

ISRAEL Eine ehemalige Soldatin zeigt sich auf Facebook mit palästinensischen Gefangenen

JERUSALEM taz | Für einen Aufschrei in der Öffentlichkeit sorgte eine israelische Soldatin, als sie mehrere Fotos, die sie zusammen mit palästinensischen Verhafteten zeigen, auf Facebook veröffentlichte. Die Palästinenser sind auf den Bildern gefesselt und mit verbundenen Augen zu sehen, während sich die Soldatin lachend zu ihnen wendet. Ein Armeesprecher nannte das Verhalten der inzwischen 26-Jährigen „gemein und widerwärtig“.

Die Organisation „Das Schweigen brechen“ stellte ein Album mit weiteren Fotos, die Soldaten und gefangene oder verletzte Palästinenser zeigen, ins Internet, um zu dokumentieren, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Ghassan Chatib, Sprecher der Palästinensischen Autonomiebehörde, sieht die Bilder als Zeichen für die „Besatzermentalität“. Die Soldaten seien „stolz, wenn sie Palästinenser erniedrigen können“. Das Israelische Komitee gegen Folter rief die Armee dazu auf, mehr zu unternehmen, um solchen Missbrauch zu unterbinden. Eden Aberjil, die Soldatin selbst, entschuldigte sich bei denen, deren Gefühle sie verletzt haben könnte. Sie habe sich nichts dabei gedacht. SK

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