Gemeinsam wachsen

VEREIN Unter dem Namen „21HOCH3“ haben sich Eltern zusammengeschlossen, die ihre Kinder mit Trisomie 21 gemeinsam unterstützen wollen

Der Verein „21HOCH3“ existiert seit Februar. Er ist aus dem Elternkreis Down-Syndrom der Lebenshilfe hervorgegangen.

■ Regelmäßige Veranstaltungen sind Gesprächsrunden, Seminare und eine monatliche Psychomotorikgruppe sowie viele Freizeitaktivitäten.

■ Kontakt über Judith Hennemann unter ☎ (04 21) 65 88 346 oder per E-Mail an: info-21Hoch3@t-online.de

■ Weitere Infos im Internet: www.21hoch3.de

■ Nächster Termin: Familientag am 18. September.

Die Fotoausstellung „Außergewöhnlich: Vaterglück“ in der Zentralbibliothek zeigt den unbeschwerten Umgang von Vätern mit ihren Kinder, die Trisomie 21 haben. Organisiert wurde sie vom Verein „21HOCH3“, dessen Mitglieder Eltern von Kindern mit dem Syndrom sind. Manche von ihnen kennen sich bereits seit 13 Jahren.

Vor der Vereinsgründung im Februar trafen sie sich regelmäßig im Elternkreis Down-Syndrom der Lebenshilfe. „In dem neuen Verein können wir noch konzentrierter und engagierter arbeiten“, erklärt Vorstandsmitglied Judith Hennemann. Damit wollen sie aber nicht mit bestehenden Vereinen konkurrieren, sagt Hennemann. Laut dem LandesbehindertenbeauftragtenHans-Joachim Steinbrück können kleinere Vereine viel schneller agieren und so Entscheidungen durchsetzen.

Die Schwerpunkte der Vereinsarbeit sind die Förderung der Kinder und die Unterstützung der Eltern. Ihre Kinder benötigen eine besondere Sprach- und Bewegungstherapie, die eine Belastung darstellen kann.

Durch die intensive Zusammenarbeit ist ein vertrautes Verhältnis zwischen den Eltern entstanden. „Das schweißt zusammen“, sagt Hennemann. Eltern von Kindern mit Trisomie 21 treffen dort auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. „Da muss man vieles nicht mehr erklären.“ Zusätzlich organisiert der Verein Vorträge von Gastreferenten. Einmal im Jahr fahren Eltern mit älteren Kindern in den Bildungsurlaub nach Rerik an der Ostsee. Etwa acht Familien wohnen dort gemeinsam mit Betreuern in einem Familienferiendorf.

Während sich BetreuerInnen tagsüber um die Kinder kümmern, können die Eltern gleichzeitig in Seminaren gemeinsam lernen. Dabei spielt zum Beispiel das Thema Sexualität bei geistig Behinderten eine Rolle. Hennemann lobt diese Art von Urlaub, „weil man sich mal vom Alltag erholen kann aber trotzdem bei seinen Kindern ist“.

Der Verein „21HOCH3“ hat eine Zukunftsvision: das Kulturhaus 2020. Dort soll Menschen mit Trisomie 21 die Möglichkeit geboten werden, gemeinsam mit Fachleuten ihre Talente und Fähigkeiten auszuüben. Hennemann kann sich vorstellen, ein Atelier, ein Restaurant und ein Hotel in dem Kulturhaus zu vereinen. KRISTIN BÖHMER