DAS WETTER: DER MORGEN DES HASEN

Die frühen Morgenstunden hasste Jakob Schertenlaib besonders. Sobald der Tau die Bürgersteige zu versilbern begann und die Nebel aus den Gullys stiegen, schlüpfte er in sein altes, abgetragenes Hasenkostüm, schnallte die dicke Trommel um und marschierte durch die Nachbarschaft, wobei er boshafte Schmählieder anzustimmen pflegte, die allesamt den anbrechenden Tag verhöhnen sollten. Wenn er ein bis zwei Stunden dergestalt gewütet hatte, gönnte sich Schertenlaib gern einen ersten Zigarillo. Diesen rauchte er auf den Mülltonnen sitzend, während die Nachbarn graugesichtig und übernächtigt zur Arbeit schlichen. Doch hütete sich Schertenlaib, seiner aufkeimenden guten Laune nachzugeben. Schließlich hasste er den Tag.