DocMorris darf weiter operieren

Die erste deutsche Filiale der niederländischen Großapotheke wird nicht geschlossen

BERLIN dpa/taz ■ Der niederländische Internet-Arzneihändler DocMorris darf seine erste deutsche Filiale bis auf weiteres betreiben. Das Landgericht Saarbrücken wies gestern den Antrag einer Saarbrücker Apothekerin auf sofortige Schließung der Filiale als unbegründet zurück.

Apothekerverbände hatten die Befürchtung geäußert, dass internationale Konzerne die typischen deutschen Apotheken verdrängen könnten. Mit dem Kauf der Apotheke verstößt DocMorris nach ihrer Ansicht gegen das deutsche Fremdbesitzverbot. DocMorris berief sich dagegen auf die Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU. Weitere Klagen sind beim Saarländischen Verwaltungsgericht anhängig.

Der Gesundheitsexperte, Gerd Glaeske begrüßt die Entscheidung: „Das Monopol der Apotheken ist nicht mehr vermittelbar“, sagte er der taz. Kleinere Apotheken könnten aber durchaus in Schwierigkeiten geraten, wenn sich Ketten wie DocMorris in Deutschland niederlassen dürften. „Doch selbst wenn wir 6.000 Apotheken weniger hätten, würde das nichts an der Versorgungsqualität ändern“, meint das Mitglied des Sachverständigenrats für das Gesundheitswesen.