„Was für eine verruchte Tat. Abstoßend!“

„Das ist olympischer Skandal“, zürnte der TV-Kommentator von Rossija 2. Soeben war den Russen das dritte Tor gegen die USA nicht anerkannt worden. Jetzt sei es aber an der Zeit, über die Haltung der Eishockeyföderation nachzudenken. Die Erklärung, warum das Goal nicht zählte, folgte umgehend: „Die Richter sind ein Amerikaner und ein Schwede.“

Anderen Kommentatoren war die Sache nicht minder klar. Das US State Department räche sich für Syrien und der Schwede für die Niederlage Karl XII. bei Poltawa 1709. Sportberichte erinnern auch in Russland häufig an Stellvertreterkriege. Zumal im Eishockey, „das nur echte Männer spielen, denn für Feiglinge ist das nichts“, wie es in der sowjetischen Eishockeyhymne hieß. Gut an der Niederlage war: Politische Widersacher kamen einander näher. Alexej Puschkow, Putins Duma-Mann, twitterte: „Was für eine verruchte Tat! Der Puck war im Tor! Abstoßend!“ Selbst Russlands bekanntester Schwuler, Nikolai Alexejew, konnte nicht an sich halten: „Verdammt! Der US-Richter ließ das russische Tor nicht zu!“ KHD