Blutbad in Mogadischus Regierungsviertel

SOMALIA Islamisten verüben Massaker in Hotel, wo Parlamentarier wohnen. Uganda verstärkt Truppen

MOGADISCHU rtr/afp/apn/taz | Bei den schwersten Kämpfen in Somalias Hauptstadt seit Monaten haben Kämpfer der islamistischen Rebellenarmee al-Shabaab ein von Politikern genutztes Hotel um die Ecke vom Präsidentenpalast gestürmt und mindestens 31 Menschen getötet. Unter den Toten seien sechs Parlamentsabgeordnete, sagte Informationsminister Abdirahman Osman.

Die Angreifer töteten nach Zeugenaussagen zunächst die Wächter und stürmten dann in das Hotel Muno, wo sie das Feuer auf die Anwesenden eröffneten. „Es war unmöglich zu entkommen. Ich hatte großes Glück, sie haben auf mich gezielt, aber ich konnte aus dem Fenster springen“, sagte der Hotelangestellte Adan Mohamed. Als die Rebellen gesehen hätten, dass alle Menschen in dem Gebäude tot waren, seien sie auf das Dach gestiegen und hätten die Sicherheitskräfte drumherum beschossen. Nach Angaben eines Soldaten schrien die Männer „Allahu Akbar“, bevor sie sich in die Luft sprengten. Vorher hatte es schwere Kämpfe in der Nähe des Präsidentenpalasts gegeben. Die am Montag begonnenen Gefechte in Mogadischu forderten bis gestern früh mindestens 29 Tote.

Die Islamisten der al-Shabaab kontrollieren große Teile Somalias und Mogadischus. Die Regierung von Präsident Sheikh Sharif Ahmed hat dagegen nur in ein paar Straßenzügen von Mogadischu sowie am Flughafen und Hafen das Sagen, geschützt von einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU); Verbündete des Präsidenten beherrschen Grenzgebiete zu Äthiopien.

Die Anschläge erfolgten einen Tag, nachdem die AU die Ankunft neuer Soldaten in Mogadischu meldete. Nahezu 2.000 Soldaten aus Uganda seien am Flughafen gelandet, berichtete ein somalischer Radiosender. Die bisherigen 6.000 AU-Soldaten kommen aus Uganda und Burundi.