Gröhe will Hebammen retten

Krisengespräch: Das Gesundheitsministerium sucht mit den freien Geburtshelferinnen nach einem Ausweg aus der Versicherungslücke

BERLIN taz | Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat den selbstständigen Hebammen seine Unterstützung im Konflikt um die wegbrechenden Haftpflichtversicherungen zugesichert. Nach einem Krisentreffen am Dienstag zeigte sich der Deutsche Hebammenverband zuversichtlich, dass für die betroffenen Geburtshelferinnen bis zum Sommer eine Alternative ausgehandelt werden dürfte. Die Vorsitzende des Hebammenverbandes lobte die „konstruktiven Gespräche“. Das Ministerium verwies auf Nachfrage auf den Koalitionsvertrag, in dem die „flächendeckende Versorgung mit Geburtshilfe“ versprochen worden war.

Einer der letzten Anbieter von Haftpflichtversicherungen für freiberufliche Hebammen hatte angekündigt, sein Angebot aus dem Sortiment zu nehmen. Deshalb droht den Geburtshelferinnen nach Ansicht ihres Berufsverbands ein „Berufsverbot“, denn ohne Versicherung dürfen die rund 13.000 Freiberuflerinnen nicht arbeiten. Haftpflichtversicherungen sind für Hebammen teuer, über 5.000 Euro kosten sie künftig pro Jahr. Da Komplikationen bei einer Geburt teuer werden können, rechnet sich das Angebot für die Versicherer nicht mehr. FERDINAND OTTO