KOMMENTAR: ARMIN SIMON üBER EIGENWILLIGE PLANER
: Fehler machen misstrauisch

Hintertreiben Bremer VerkehrsplanerInnen die politischen Beschlüsse und planen unbeeindruckt von derlei Vorgaben vor allem große Straßen? Dieser Vorwurf, den die Bürgerinitiativen aus Kattenturm erheben, klingt ein wenig nach Verschwörungstheorie. Aber ist er so abwegig?

30 Millionen Euro wollen die Bremer StraßenplanerInnen für einen monströsen, über drei Ebenen geführten Straßenknoten im Wohngebiet verbauen, um die Neustadtautobahn an die Kattenturmer Heerstraße anzubinden. Angeblich könnten nur so Rückstaus der in Richtung Brinkum – sprich auf die Kattenturmer Heerstraße – abbiegenden Fahrzeuge verhindert werden.

Dabei, das ist inzwischen belegt, reichen eine Hand voll Schilder, das unfallträchtige Szenario zu verhindern: Große LKW raus aus der Kattenturmer Heerstraße! Das vermeidet nebenbei auch die unzumutbar hohe und gesundheitsschädliche Lärmbelastung für die AnwohnerInnen – und wäre schon vor vielen Jahren möglich gewesen.

Allein: Die VerkehrsplanerInnen waren im Autobahnrausch, planten Rampen und Tröge, um den Schwerverkehr kreuzungsfrei durch Kattenturm zu leiten. Erst die Bürgerinitiative brachte die Idee ins Spiel, die Schwerlaster einfach auf dem Autobahnzubringer zu halten. Kein Wunder, wenn die misstrauisch bleibt.