heute in bremen
: Die wollen nur bestäuben

Bürgermeister Jens Böhrnsen besucht den Bremer Imkerverein

Was erwartet den Bürgermeister heute außer Honig?

Dieter Rudolph, Vorsitzender des Imkervereins Bremen von 1875: Wir zeigen ihm unseren Lehrbienenstand auf dem Lür-Kropp-Hof und das Museum.

Wie idyllisch.

Ja, aber wir müssen den Politikern auch auf die Füße treten.

Warum?

Damit sie uns nicht die Zuschüsse streichen, so wie letztes Jahr. Dieses Jahr kriegen wir zum Glück wieder 3.000 Euro von der EU und Bremen.

Wofür brauchen Sie das Geld?

Für Schulungen für neue Imker. Allerdings ist es gar nicht so leicht, Nachwuchs für die Imkerei zu finden. Junge Leute haben ja keine Lust für die Bienen auf ihren Sommer-Urlaub zu verzichten.

Warum sollte sich der Staat für Ihre Nachwuchs-Sorgen interessieren?

Weil die Bestäubung der Pflanzen ohne Bienenvölker gefährdet wäre. Die sind viel effektiver als zum Beispiel Hummeln, weil sie sich auf eine Blüte „einfliegen“. Die Hummel geht mal hierhin und dorthin, Bestäubung kann so natürlich nicht stattfinden.

Vielleicht sollten Sie Böhrnsen gleich ein Volk mitgeben?

Das könnte ich machen – obwohl ich in diesem Sommer wegen der Faulbrut-Seuche schon vier Völker zur Müllverbrennungsanlage bringen musste.

Sie haben also nicht mehr genug?

Doch, elf habe ich noch. Aber ich weiß nicht, ob Herr Böhrnsen die Zeit hätte, sich darum zu kümmern. Andererseits: Man kann beim Imkern unheimlich gut abschalten, das würde ihm vielleicht auch bekommen.

Vorausgesetzt, er fürchtet sich nicht vor Bienen.

Ach, die stechen wirklich nur, wenn man sich draufsetzt.

Fragen: Eiken Bruhn