CDU-Kritik an Eva Herman

Die Familienexpertin der Hamburger CDU-Fraktion, Karen Koop, hat die Thesen von „Tagesschau“-Sprecherin Eva Herman zum Thema Kind und Karriere scharf kritisiert. Es sei erfreulich, dass sich eine Prominente wie Eva Herman dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie widme. Leider ziehe sie dabei die „völlig falschen Schlüsse“, sagte Koop gestern. Die von ihr geforderte Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen sei nicht nachzuvollziehen. Nicht nur vom Standpunkt der Gleichberechtigung aus, sondern auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sei es nicht vertretbar, gut ausgebildetes weibliches Potenzial nicht zu nutzen. Hermans Forderung, „Frauen sollten sich ihrer Mutterrolle fügen und zurück an den Herd gehen, ist angesichts unserer heutigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen archaisch“, meinte die CDU-Politikerin. Ziel der Vereinbarkeit von Beruf und Familie müsse es sein, dass sich sowohl die gesellschaftlichen Bedingungen als auch die Arbeitszeiten „positiv für Familien ändern“. Es müssten sowohl Väter als auch Mütter Zeit für Kinder haben.

Herman will eine Auszeit von der „Tagesschau“ nehmen, auch weil sie Kontroversen über ihr neues Buch erwartet. Unter dem Titel „Das Eva-Prinzip“ – für eine neue Weiblichkeit“ plädiert die 47-Jährige darin laut Verlag für die „Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Geschlechter, um die Familie und damit die ganze Gesellschaft vor dem Aussterben zu bewahren“. dpa