„Von Frauen für Frauen“

WEITERBILDUNG Uni Bremen veranstaltet Sommerunis für Ingenieurinnen und Informatikerinnen

■ arbeitet beim Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik der Uni Bremen.

taz: Frau Schulte, warum begeistern sich so wenig Frauen für technische und naturwissenschaftliche Berufe?

Maya Schulte: Frauen haben ein großes Interesse an Berufen im so genannten MINT-Bereich, aber es gibt immer noch zu wenig Möglichkeiten für sie, in technischen Berufen Fuß zu fassen. Das liegt auch an vielen Barrieren in der Ausbildung, denn Frauen werden in diesen Bereichen viel weniger gefördert als Männer.

Sind das die Gründe, warum Sie die Teilnahme an den Sommerunis möglichst einfach gestalten?

Wir wollen so vielen Frauen wie möglich die Gelegenheit bieten, an der Veranstaltung teilzunehmen. Dafür bieten wir eine kostenlose Kinderbetreuung an, damit Teilnehmerinnen mit Kindern dabei sein können. Es gibt auch die Möglichkeit, die Teilnahmekosten zu erlassen, wenn man zum Beispiel beim Auf- und Abbau der Veranstaltung mithilft.

Die Dozentinnen der Sommeruni sind alles Frauen. Sollen sie als Vorbilder für die Teilnehmerinnen dienen?

Ja, so ist es auch gedacht: von Frauen für Frauen. Dabei haben die Dozentinnen sicherlich Vorbildfunktion: Einige von ihnen waren vorher selbst mal Teilnehmerinnen der Veranstaltung und arbeiten jetzt in hochrangigen Positionen oder in der Wissenschaft.

Es finden gleichzeitig Sommerunis für Ingenieurinnen und Informatikerinnen statt. Stehen beide Veranstaltungen in Konkurrenz zueinander?

Im Gegenteil: Beide Veranstaltungen überschneiden sich, damit die Teilnehmerinnen Kurse beider Sommerunis besuchen können. Dadurch können Netzwerke gebildet und interdisziplinär gelernt werden. INTERVIEW: BA

Ingenieurinnen-Sommeruni bis 10. 9., Informatica Feminale 6. bis 17. 9., Uni Bremen