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heute in bremenBloß keine Hemmungen!

Das Internationale Straßentheaterfestival „La Strada“ beginnt heute

taz: Warum wird das Straßentheaterfestival La Strada dieses Jahr besonders toll?

Gabriele Koch, Festival-Organisatorin: Also einmal, weil wir hoffen, dass das Wetter mitspielt, dann, weil wieder vor der besonderen Kulisse der Innenstadt gespielt wird. Außerdem haben wir neun Deutschlandpremieren, so viel, wie nie. Und das Programm ist bunt und schön. Aber das war es ja in den Vorjahren auch.

Wieviel Arbeitszeit steckt denn in der Organisation ?

Ausgerechnet haben wir im vergangenen Jahr die unbezahlten Stunden: Da sind wir auf 2.200 gekommen – für Vorbereitung und Festival zusammen.

Das Festival gibt es seit zwölf Jahren, Sie selbst sind seit sechs Jahren dabei. Sagt man da nicht irgendwann: Jetzt reicht’s?

Doch. Jedes Jahr, wenn es zu Ende ist, denken wir: Das machen wir nie wieder, weil das der totale Wahnsinn ist ...

Und Sie werden trotzdem rückfällig?

Weil Straßentheater meine persönliche Passion ist und eine fantastische Kunstform, auch wenn sie bis jetzt in Deutschland noch nicht so anerkannt ist wie in anderen Ländern.

Was unterscheidet die von dem, was auf Bühnen zu sehen ist?

Es fängt schon damit an, dass im öffentlichen Raum mit ganz anderen Bildern gearbeitet werden kann – und auch muss. Das ist ein grundsätzlicher Unterschied. Man merkt das auch, wenn Indoor-Produktionen nach draußen gehen: Das klappt oft nicht. Außerdem ist es in der Regel kostenlos und man ist als Zuschauer näher dran: Da gibt es nicht diese Hemmschwellen. Und man hat nicht die Ruhe wie in einem Gebäude.

Das Publikum kommt und geht…

Ja, oder es kann sein, dass eine Straßenbahn durchfährt. bes

Heute, ab 20.30 Uhr, Domshof

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