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: Mehr Maximalpigmentierte!

Dunkelhäutige Journalisten sollender BBC im Nahen Osten mehrGlaubwürdigkeit bringen.Deutschland plant derweil einenIntegrationskanal

Um seine Glaubwürdigkeit zu erhöhen, erwägt der britische Sender BBC nach Agenturberichten, mehr dunkelhäutige Journalisten zum Thema Nahost auf Sendung gehen zu lassen. Es müsse mehr Stimmen geben, die „kulturell passend“ seien, also Berichterstatter aus der Konfliktregion, forderte die für „Diversität“ zuständige neue Chefredakteurin Mary Fitzpatrick laut Agence France Press: „Ich möchte lieber jemanden sehen, der sagen kann: Schaut mit mir her, denn ich bin Teil des Ganzen“.

Nun hört sich das ganz nach der Totalumkehr des vom großen Hanns-Joachim Friedrichs geprägten Reportermottos „Dabei sein, aber nicht dazugehören“ an. Und auch in Großbritanniens Medien hat Ms Fitzpatrick dafür prompt reichlich Prügel eingesteckt.

Doch das hat bei der BBC niemand gemeint. Dort will man vielmehr für die weitere Steigerung des Reporterwissens über Hintergründe und Zusammenhänge in nicht eben unterkomplexen Situationen sorgen. Und schon die banalste Erfahrung des Lokaljournalismus lehrt, dass es nicht ganz schlecht ist, sich gut in seiner Stadt auszukennen.

Für Protest hat in London auch die nun vermeintlich einsetzende Bevorzugung von JournalistInnen aus ethnischen Minderheiten gesorgt. Doch das ist ein exklusiv britisches Problem. Im Vergleich zur Situation in Deutschland arbeiten bei den Medien des Vereinigten Königreichs überhaupt ein paar Menschen, die einen ethnischen Background jenseits der fahlweißen Mehrheit haben. Trevor McDonald, der langjährige Uli Wickert der „News at Ten“ im britischen Fernsehen zum Beispiel.

In Deutschland sieht das ganz anders aus. Hier werden die Minderheiten und „Migrationshintergründler“ hübsch verwaltet – und dürfen sich bestenfalls im eigenen Ghetto tummeln: ARD und ZDF planen aktuell ja einen eigenen TV-Sender für Zuwanderer. Natürlich nicht für kompetentere Berichterstattung, sondern mit dem Fernziel Integration. Auf dass aus allen gute deutsche TV-ZuschauerInnen werden. Der Rest guckt derweil – zum Beispiel BBC. STG