SCHLUSS AUF DEM SCHLOSSPLATZ
: Temporäre Kunsthalle segnet das Zeitliche

Nach zwei Jahren und mehr als 200.000 Besuchern war jetzt Schluss: Am gestrigen Dienstag endete die letzte Ausstellung in der Temporären Kunsthalle auf dem Schlossplatz in Mitte. Im September wird die Halle abgebaut. Die von John Bock kuratierte Ausstellung „Fischgrätenmelkstand“ zum Finale war ein voller Publikumserfolg. Rund 160 Werke von 63 Architekten, Designern, Komponisten und Künstlern waren zu sehen – darunter Franz West, Martin Kippenberger, Paul McCarthy und Ingrid Wiener. Von Christoph Schlingensief, der kürzlich an einem Krebsleiden starb, stammte eine Dokumentation über sein im westafrikanischen Burkino Faso geplantes „Operndorf“.

Als die Temporäre Kunsthalle im Jahr 2008 öffnete, stand nebenan noch die Ruine des DDR-Palasts der Republik. Jetzt bestimmen Rasenflächen das Bild. Außerdem wird gerade ein Infozentrum zum Stadtschloss und dem darin geplanten „Humboldt-Forum“ gebaut. Die Bundesregierung hat den Beginn des Schlossbaus aus Kostengründen verschoben – was jedoch an der Zukunft der Kunsthalle nichts ändert. Sie war immer als ein zeitlich begrenztes Projekt angelegt gewesen. (dpa)