piwik no script img

Grass und Lübeck

Er habe seine Heimatstadt Danzig/Gdansk vermisst und sei deshalb nach Lübeck gekommen, weil ihm die Optik vertraut sei, hat Günter Grass im Dezember 1995 gesagt. Da war er gerade von Berlin an die Trave gezogen, wo er „die Nähe zu den Nobelpreisträgern Thomas Mann und Willy Brandt“ zu verspüren suchte. Nur folgerichtig also, dass Grass 1996 postwendend den Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck bekam. 2005 gründete Grass hier zudem das „Lübecker Literaturtreffen“, das ursprünglich „Lübeck 05“ heißen sollte – in Anlehnung an die Gruppe 47. Politisch einmischen wollen sich die darin vereinten Autoren – von Thomas Brussig über Benjamin Lebert bis zu Burkhard Spinnen –, die sich erklärtermaßen als „Zusammenrottung“ verstehen. Zuvor hatte Grass vergeblich versucht, die Gruppe 47 nach 38 Jahren wiederzubeleben.  PS

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen