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UNO diskutiert Darfur-Truppe

Amerikanisch-britischer Resolutionsentwurf in Sicherheitsrat eingebracht

NEW YORK rtr/taz ■ Großbritannien und die USA haben gegen den Willen der sudanesischen Regierung eine Resolution zur Befriedung der Krisenregion Darfur in den UN-Sicherheitsrat eingebracht. Der am Donnerstag vorgelegte Entwurf sieht vor, dass rund 17.000 Blauhelm-Soldaten in der Bürgerkriegsregion stationiert werden sollen. Für die UN-Truppe ist ein robustes Mandat vorgesehen. Die sudanesische Regierung lehnt dies ab. Die Resolution kann zwar ohne Sudans Zustimmung verabschiedet werden, aber eine Truppenstationierung in Darfur ist gegen Khartums Willen kaum denkbar.

In der Resolution werden konkrete Verhandlungen mit der Afrikanischen Union (AU) gefordert, deren Friedenstruppe in Darfur nur noch bis Ende September vor Ort sein wird. Die UN-Blauhelme sollen die Umsetzung des im Mai zwischen Sudans Regierung und einer der Rebellenfraktionen Darfurs geschlossenen Friedensabkommens sichern. Dieses Abkommen wird in Darfur mittlerweile fast geschlossen abgelehnt.

Diplomaten rechnen nicht mit einer schnellen Verabschiedung des Entwurfes. Vielmehr soll dieser den Rahmen für Gespräche zwischen der AU und den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern liefern. Sollte dieser zu einem Konsens über die Art der zukünftigen UN-Stationierung führen, könnte Sudan sich dem nur noch schwer verweigern, so die Hoffnung.

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