Saddam Hussein: „Ich schweige“

BAGDAD dpa ■ Am ersten Tag des Prozesses wegen Völkermordes an den Kurden hat sich der irakische Exmachthaber Saddam Hussein nicht zur Anklage geäußert. Auf die Frage, ob er sich schuldig oder nicht schuldig bekenne, sagte Saddam: „Ich schweige, und das ist mein Recht.“ Der zweite Prozess des Bagdader Sondertribunals für die Verbrechen des alten Regimes begann am Montag. In dem Verfahren geht es um den Feldzug des Saddam-Regimes gegen kurdische Kämpfer und Zivilisten im Nordirak im Jahr 1988, bei dem nach unabhängigen Schätzungen 50.000 bis 100.000 Menschen getötet worden waren. Der Staatsanwalt sprach von 182.000 Todesopfern. Zusammen mit Saddam angeklagt sind sein Cousin Ali Hassan al-Madschid, der als Befehlshaber der Giftgasangriffe „Chemie-Ali“ genannt wird, sowie fünf weitere Militärs und Parteifunktionäre. Al-Madschid erklärte vor Gericht, er sei unschuldig.