Absturz in der Ukraine

Nach der gescheiterten Notlandung einer russischen Tupolew bei Donesk sterben alle 170 Insassen

KIEW rtr/afp ■ Bei der missglückten Notlandung eines russischen Flugzeugs im Osten der Ukraine sind gestern nach offiziellen Angaben alle 170 Insassen ums Leben gekommen. Nach Angaben der ukrainischen Behörde war in der Tupolew 154 auf einer Höhe von 10.000 Metern ein Feuer ausgebrochen. Vermutlich sei die Maschine in ein Gewitter geflogen, hieß es dagegen aus dem russischen Ministerium für Katastrophenschutz. Die Besatzung habe sich dann zu einer Notlandung entschlossen, die aber daran scheiterte, dass sich das Fahrwerk nicht geöffnet habe. Die Besatzung habe noch einen Notruf absetzen können. Rettungskräfte fanden das brennende Wrack etwa 45 Kilometer nördlich der Stadt Donezk. Überlebende konnte sie dort nicht mehr entdecken.

Die Maschine der Gesellschaft Pulkowo Airlines war unterwegs vom Badeort Anapa an der Schwarzmeerküste nach St. Petersburg. Die Route ging über ukrainisches Territorium. Eine Sprecherin des russischen Notfallministeriums sagte, die Tupolew habe um 15.37 Uhr Moskauer Zeit einen Hilferuf gesendet. Zwei Minuten später sei der Flug 612 vom Radarschirm verschwunden. Die Moskauer Flugaufsicht nannte heftige Turbulenzen in der Region als mögliche Unfallursache.

Während das russische Ministerium von 160 Passagieren und zehn Crewmitgliedern sprach, waren ukrainischen Behördenangaben zufolge 154 Menschen an Bord. Die Tupolew stammt aus Sowjetzeiten. Der Absturz war das zweite Unglück in diesem Jahr, von dem eine russische Regionalfluglinie betroffen war. Im Juli stürzte eine Maschine von Sibir Airlines in Irkutsk ab. Dabei starben 122 Menschen.