Faire und freie Wahlen

SOLIDARITÄTSDEMO Die Europa-Abgeordnete Helga Trüpel unterstützt Initiative für die Ukraine

■ 55, vertritt Bremen seit 2004 als Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen im Europaparlament.

taz: Nationalistische Kräfte wie der „Rechte Sektor“ dominieren die Opposition in der Ukraine. Warum die Solidarität?

Helga Trüpel: Ich beziehe mich auf die demokratischen Kräfte, die sich in der Opposition für die Ukraine einsetzen. Es gibt auch rechte Kräfte, die aber in der Opposition nicht die Mehrheit ausmachen.

Wer veranstaltet diese Demo?

Veranstalterin ist eine kleine Initiative junger Leute, die ich am Donnerstag auf unserer Ukraine-Gesprächsveranstaltung kennengelernt habe. Ich habe anschließend mit einem Tweet zu dieser Veranstaltung eingeladen. Meine Partei ist als Veranstalterin nicht involviert.

Und was wollen Sie mit der Demo erreichen?

Wir zeigen Solidarität mit den demokratischen Kräften, die für die Integrität der Ukraine und für Minderheiten einstehen sowie eine politische Erneuerung der Ukraine im Sinne der Demokratie anstreben.

Klitschko und seine Partei Udar kooperieren mit der nationalistischen Partei Swoboda. Er hat gute Chancen, Präsident zu werden. Ist er selbst radikal?

Nein, Klitschko ist eine Kraft der Mitte und steht für einen politischen Neuanfang im Sinne der Demokratisierung in der Ukraine. Wir müssen alles daran setzen, die nationalistischen Kräfte klein zu halten. Ich vertraue darauf, dass Klitschko und andere gemäßigte Strömungen die Oberhand behalten.

Wer sollte in der Ukraine jetzt Präsident werden?

Ich wünsche mir natürlich einen aufrichtigen Demokraten.

Zum Beispiel Klitschko?

Das ist die Entscheidung des ukrainischen Volkes, da mische ich mich nicht ein. Das Wichtigste ist, dass es faire und freie Wahlen geben wird.

INTERVIEW: KORNELIUS FRIZ

„Solidarität mit der Freiheitsbewegung auf dem Maidan“: Marktplatz, Sonntag, 12 Uhr