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Lob des Imperiums

Geburtenrückgang, Integrationsprobleme, Terrorgefahr: Oft hört man, solche Probleme seien völlig neu, doch der Blick auf die Antike zeigt: Bereits das römische Imperium sicherte seinen Bewohnern Wohlstand und ermöglichte das Zusammenleben von Menschen aus den verschiedensten Kulturen. Vergleichbar waren aber auch die Gefahren – der religiöse Fundamentalismus des aufkommenden Christentums, die Kriege und Krisen an der Peripherie, die schwierige Integration der Neurömer mit germanischem Migrationshintergrund.

Von einem endgültigen „Scheitern“ dieser Integration konnte jedoch zu keinem Zeitpunkt die Rede sein. Offen war letztlich nur die Frage, zu welchen Bedingungen sie sich vollzog. Sie gelang, aber erst nach einer langen Reihe von Konflikten, die den Wohlstandsraum der Antike zerstörten. Der Untergang des Imperiums war die dramatischste Entglobalisierung der Weltgeschichte. Sie machte alle zu Verlierern: Die Römer büßten ein, was sie so beharrlich verteidigt hatten, und die „Barbaren“ zerstörten, worauf sie es eigentlich abgesehen hatten.

„Terror am Tiber“ ist ein Vorabdruck aus Ralph Bollmanns Buch „Lob des Imperiums. Der Untergang Roms und die Zukunft des Westens“, das Anfang September im wjs verlag Wolf Jobst Siedler jr. erscheinen wird (208 Seiten, 18 Euro).

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