One-Night-Lohn

TARIFE Durch Einmalzahlungen wollen Unternehmen Lohnsteigerungen in der Zukunft kleiner halten

BERLIN taz | Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren nicht vom Wachstum der deutschen Wirtschaft. Bei vielen Tarifabschlüssen im ersten Halbjahr 2010 haben Gewerkschaften und Arbeitgeber überwiegend Einmalzahlungen vereinbart, erklärte das Statistischen Bundesamt am Donnerstag. Im Gegensatz zu prozentualen Erhöhungen werden Einmalzahlungen bei künftigen prozentualen Erhöhungen nicht berücksichtigt.

So erhielten etwa Chemie-Beschäftigte für Mai 2010 bis März 2011 einmalig zwischen 550 und 715 Euro, wie die Statistiker erklärten. Firmen, die nicht von der Krise betroffen waren, sagten zudem einen Konjunkturbonus von 200 bis 250 Euro zu. In der Metallindustrie vereinbarten die Tarifparteien für 2010 eine Pauschale von insgesamt 320 Euro und erst für 2011 wieder eine Tarifanhebung. Prozentuale Erhöhungen gab es hingegen im öffentlichen Dienst bei Bund und Gemeinden.

In der Verhandlungen für die 85.000 Stahl-Beschäftigten haben die Gewerkschaften nun das Ende der Bescheidenheit angekündigt. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Lohn. TOK