Post verschleudert

GROSSBRITANNIEN Die konservativ-liberale Regierung privatisiert die Post. Der Staat trägt Pensionslasten

LONDON dpa/taz | Die in der Krise steckende britische Post soll privatisiert werden. Genaue Pläne würden im Herbst vorgestellt, die Regierung werde aber keine Anteile mehr an der Post halten, sagte Wirtschaftsminister Vince Cable von den Liberaldemokraten. „Royal Mail steht einer Reihe von potenziell tödlichen Herausforderungen gegenüber – sinkende Mengen von Post, geringe Investitionen, nicht genug Effizienz und drückende Pensionsverpflichtungen“, sagte Cable.

Nicht betroffen von der Privatisierung sind die Postämter im Königreich. Diese sollen weiterhin im Staatsbesitz bleiben. Die Entscheidung der Koalitionsregierung aus Konservativen und Liberalen folgt einem Bericht über den desolaten Zustand der Post.

Vorstellbar ist laut Cable ein Verkauf von Anteilen an Investoren von außen und gleichzeitig an Mitarbeiter der Post. Der Staat würde die Pensionspflichten übernehmen – ein schönes Geschenk für die Investoren. Die Gewerkschaften kündigten massiven Widerstand gegen die Privatisierung der Post an.