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: Schlag gegen Doping

Der Polizei verhaftet zehn Verdächtige bei einer Razzia gegen Anabolika-Händler in mehreren Bundesländern

BERLIN dpa ■ Bei einer Großrazzia in mehreren Bundesländern und in Polen hat die Polizei am Dienstag eine mit illegalen Anabolika handelnde Organisation zerschlagen. Insgesamt seien 52 Orte in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Polen durchsucht worden, sagte der Leitende Kriminaldirektor beim Berliner Landeskriminalamt (LKA), Uwe Schmidt, am Dienstag.

An der Aktion unter Führung des Berliner LKA waren 240 Beamte beteiligt. Zehn Verdächtige, darunter die vier Anführer, wurden festgenommen. Gegen acht der Personen wurde ein bereits bestehender Haftbefehl vollstreckt.

An den Durchsuchungen im Umfeld von Fitness-Studios waren auch Beamte der Eliteeinheit GSG 9 beteiligt, da die Verdächtigen bewaffnet seien, sagte ein Polizeisprecher. Der Kopf der Bande, ein 30-Jähriger, konnte in Polen festgenommen werden.

Im Verlauf der Razzia mit den Schwerpunkten in Berlin und Hannover stellte die Polizei auch mehrere Autos sicher. In ihnen sollten die unter anderem aus Thailand stammenden Arzneimittel hauptsächlich über Deutschland nach Skandinavien transportiert werden. Zudem wurde Bargeld in Höhe von 70.000 Euro gefunden. Wie viel Geld aus dem illegalen Handel auf Bankkonten liege, sei noch unklar, sagte Schmidt. Die Beschuldigten müssen nun mit einer Anklage wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Verstoßes gegen das Arzneimittel- und das Betäubungsmittelgesetz rechnen.

Nach Angaben Schmidts gibt es derzeit keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang mit der spanischen Dopingaffäre, in die Jan Ullrich und andere Radprofis verwickelt sind.