Spanische ACS will deutsche Hochtief übernehmen

KRISE Durch die Fusion der nationalen Champions entstünde einer der weltgrößten Baukonzerne

MADRID/ESSEN afp | Der spanische Mischkonzern ACS will Deutschlands größtes Bauunternehmen Hochtief übernehmen. Ein entsprechendes Angebot legte ACS am Donnerstag vor. Mit der Übernahme würde einer der größten Baukonzerne der Welt entstehen. ACS ist seit 2007 mit knapp 30 Prozent bereits größter Einzelaktionär bei Hochtief. Der Konzern biete acht eigene Aktien im Austausch für fünf Hochtief-Aktien, erklärte ACS. Das entspräche einem Wert von rund 56 Euro für die Hochtief-Aktie – und liegt unter dem aktuellen Kurs. Analysten bezeichneten den Preis als enttäuschend. Hochtief wollte sich zunächst nicht äußern. ACS ist der größte Baukonzern Spaniens, als Serviceunternehmen, aber auch in den Bereichen Energie und Telekommunikation aktiv. Der Konzern hatte jahrelang vom spanischen Bauboom profitiert, leidet nun aber entsprechend unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Hochtief mit Sitz in Essen ist mit einem Umsatz von mehr als 18 Milliarden Euro der größte deutsche Baukonzern und beschäftigt weltweit rund 68.000 Mitarbeiter. Fast 90 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Konzern im Ausland. Hochtief hat etwa den Elbtunnel in Hamburg und die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden gebaut.