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unterm Strich

Innerhalb weniger Wochen soll in Berlin Ende des Monats bereits die dritte Ausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung eröffnet werden. Unter dem Titel „Heimat und Exil“ werde ab 28. September erstmals die erzwungene Emigration der deutschen Juden nach 1933 in einer „Gesamtschau“ vor Augen geführt, kündigte das Jüdische Museum gestern in Berlin an. Die Dokumentation sei in Zusammenarbeit mit dem Bonner „Haus der Geschichte“ entstanden, dessen Ausstellung über Flucht und Vertreibung der Deutschen nach 1945 eben erst im Berliner Deutschen Historischen Museum zu sehen war.

Die gleichzeitige Präsentation mit der umstrittenen Ausstellung „Erzwungene Wege“ der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ sei allerdings ein reiner Zufall, betonte die Vizedirektorin des Museums, Cilly Kugelmann: „Unsere Ausstellung ist ein Projekt, bei dem mit der Planung bereits vor der Eröffnung des Jüdischen Museums 2001 begonnen wurde.“ Zu den aus Deutschland vertriebenen Juden gehört auch Museumsdirektor Michael Blumenthal, der seit 1947 in den USA lebt und dort unter anderem von 1977 bis 1979 Finanzminister war.

Der Videokünstler und Maler Jakub Ferri (25) aus dem Kosovo erhält den mit 5.000 Euro dotierten Kunstpreis Europas Zukunft. Der in Priština geborene Künstler habe sich gegen 16 Künstler aus sechs Ländern durchgesetzt, teilte die Jury in Leipzig mit. Ferri habe mit seiner Fähigkeit überzeugt, mit reduzierten Ausdrucksmitteln Aspekte des Alltags darzustellen. Die zum dritten Mal vergebene Auszeichnung wird ihm heute in Leipzig übergeben. Gestiftet wird der Preis von einem in Leipzig und Halle ansässigen IT-Unternehmen.

Ferri, der 2004 die Kunstakademie in Priština absolvierte, hatte in diesem Jahr im „Artist Space“ in New York (USA) seine erste Einzelausstellung. Zuvor war er seit 2003 bei verschiedenen Gemeinschaftsausstellungen vertreten, unter anderem in Istanbul, Amsterdam, Berlin, Tirana, Bukarest, Kassel und Brno (Brünn).

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