Mann gewordene Witze

Zum 16. Mal trifft sich die Lachgemeinde zum Köln Comedy Festival. Das bietet zwar auch hehren Humor, die Zugpferde aber sind wieder die altbekannten Fernsehgesichter

Glaubt man den Worten des Verlegers Ernst Probst, sind Männer, die ständig Witze erzählen, oft selbst ein Witz – und leider nicht der Beste. So gesehen wimmelt es beim diesjährigen Köln Comedy Festival von Mann gewordenen Witzen: Kaya Yanar kommt, Mario Barth ist da, Dieter Nuhr, Michael Mittermeier, Johann König – alles dauerblödelnde Herren, die ein dauerbeblödeltes Publikum dauernd zum Lachen bringen. Und Frauen? Sind natürlich auch welche da. Aber in der Unterzahl. Was nicht unbedingt gegen sie spricht.

Die eben genannten und vermeintlich großen Namen – groß im Sinne von: ständig in der Glotze – sind ganz klar die Zugpferde, wenn sich dieses Jahr die Lachgemeinde zum 16. Mal in Köln versammelt, um sich kollektiv den Bauch zu halten. Natürlich gibt es auch hehren Humor, in Person von Ursus und Nadeschkin etwa, dem skurril-komischen Duo aus der Schweiz, oder mit Hans Liberg, dem niederländischen Klaviervirtuosen. Die so genannten Publikumsmagneten aber kommen aus der Liga Mittermeier/Barth. Letzterer, der mit dumpfem Männerhumor populär wurde, füllt gar die 20.000 Menschen fassende Kölnarena. Sein Auftritt ist bereits ausverkauft. Was auf ewig ein Phänomen bleiben wird.

Um mit einem veralteter Ausdruck zu sprechen: Rund 200 Komiker kommen Anfang Oktober nach Köln. Und wer nicht hingehen kann, also: als Besucher, kann sich die Gala auf RTL ansehen, an deren Ende der Deutsche Comedy Preis vergeben wird. Und noch etwas zu den Frauen: Es gibt freilich wieder eine Ladies Night. Vier Frauen gegen den Rest der Comedy-Männerwelt. Alles Gute dabei. ROS

Köln Comedy Festival5. bis 21. Oktober 2006, versch. OrteInfos: 0221-2801