Der Wald als kostbares Wirtschaftsgut

Holz ist in NRW ein Milliardengeschäft. Aber wem gehört der Wald? Einige Fragen und Antworten

Wie wichtig ist die Holzwirtschaft für Nordrhein-Westfalen?

Viel wichtiger als gemeinhin angenommen. Nach einer Studie der Uni Münster wurden mit Holz im Jahr 2001 in NRW 35 Milliarden Euro Umsatz gemacht – so viel wie mit Maschienenbau.

Was passiert mit dem Holz?

Den meisten Umsatz mit Holz macht die Papierindustrie, gefolgt von der Möbelindustrie, dem Handwerk, Druckereien und Verlagen. Insgesamt leben nach der Erhebung der Uni Münster etwa 260.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in NRW vom Holz.

Wem gehört der Wald in Nordrhein-Westfalen?

Hauptsächlich, zu rund zwei Dritteln, privaten Eigentümern. Nur rund 15 Prozent gehören dem Staat. Die restlichen rund 20 Prozent gehören Körperschaften wie Kommunen, Kirchen, Stiftungen und Anstalten.

Also spielt die staatliche Forstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen keine große Rolle?

Doch. Denn der Staat vertreibt auch das Holz von anderen, wenn das gewünscht ist. Vor allem Kleineigentümer und Körperschaften nehmen dieses Angebot dankend an.

Wie nett vom Staat. Was sagt denn das Kartellamt dazu?

Die Wettbewerbshüter sind gar nicht begeistert. Ihrer Auffassung nach untergräbt der Staat auf diese Weise den Wettbewerb unter den Holzanbietern. Das Verfahren vor dem Kartellamt läuft noch.

Kritiker befürchten, dass die Holzindustrie leidet, wenn das Land seine Forstämter zusammenlegt. Weil die Ämter sich dann nicht mehr so gut um das Holz der Kleinbesitzer kümmern können.

Das kann passieren, muss aber nicht, sagt die Säge- und Holzindustrie. Vor fünf Jahren gab es zum Beispiel noch rund 60 Forstämter in NRW, heute sind es gerade 35. Für die Holz- und Sägeindustrie hat sich dadurch aber wenig geändert, sagen ihre Vertreter.

Lässt sich der Wald überhaupt mit anderen Wirtschaftsgütern vergleichen?

Nein. Denn der Wald ist auch Erholungsgebiet. Deswegen gibt es auch ein allgemeines Waldbetretungsrecht.

Ein Waldbesitzer muss fremde Menschen auf seinen Besitz lassen?

Genau.

Was würde passieren, wenn der Wald ein Wirtschaftsgut wie jedes andere würde?

Na, dann wird der Wald wohl auch entsprechend bewirtschaftet.

Wie denn?

Zum Beispiel durch Maut-Gebühren. So ein Wald hat doch als Eventarea ein unglaubliches Erholungspotenzial für gestresste Städter. Damit will bestimmt jemand Geld verdienen.

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