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BRAINSTORM

Es ist eine durchaus ketzerische Frage, zumindest in linksparteilichen Zusammenhängen: „Brauchen wir den DGB?“ Für viele, die sich als Linke verstehen, ist die Idee der so genannten „Einheitsgewerkschaft“ schließlich ein unantastbares Heiligtum. Andererseits hat ja auch der Deutsche Gewerkschaftsbund nicht verhindert, dass die Nettolöhne gesunken sind. Und er ist nicht nur eine Lobby der ArbeitsplatzbesitzerInnen, sondern auf eine Weise irgendwie auch nationalistisch. Grund genug also, die Frage mal zu diskutieren – heute, um 19.30 Uhr im Linkstreff am Buntentorsteinweg 109. Eingeladen dazu hat der Bremer Erwerbslosenverband.

Eher unumstritten ist zumindest in diesen Kreisen die allgemeine Behauptung: „Finanzmärkte brauchen Regeln“, selbst wenn sie, wie in diesem Falle, von der SPD kommt. Wie genau eine solche neue Ordnung aussehen könnte, wird am Freitag ab 16 Uhr im Haus der Bürgerschaft debattiert, unter anderem mit Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank und mit Matthias Kollatz-Ahnen, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

Einen ähnlichen Hintergrund, aber eine europapolitischen Perspektive, hat die Frage, die am kommenden Montag die Europa-Union aufwirft: „Führt die Euro-Krise zu mehr Integration?“ Es geht also um die einmal mehr aufgeflammte Debatte um eine EU-Wirtschaftsregierung, zu der mit Ulrike Guérot die Leiterin des European Council on Foreign Relations spricht, und zwar ab 18 Uhr im Europa Punkt Bremen im Haus der Bürgerschaft.

Wer das Thema eher esoterisch-spirituell angeht, mag sich vielleicht am Montag ab 20 Uhr in der Internationalen Schule des Goldenen Rosenkreuzes an der Schlachte 10/11 einfinden. Dort wird die Frage: „Was ist eine Apokalypse?“ erörtert. mnz

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