LESERINNENBRIEFE
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Gemeinsame Probleme

■ betr.: „Meine Lust gehört mir“ u. a., taz vom 8. 3. 14

Nachdem in der Montags-taz nur ein einziges Feedback – und noch dazu ein ablehnendes – zur sonntaz zu lesen war, muss ich nun doch schnell mitteilen:

Ich fand die sonntaz zum Weltfrauentag sehr interessant, habe alle Beiträge gern gelesen und einzelne Texte an zwei sehr junge und eine 70-jährige Freundin weitergegeben. Besonders gut fand ich den Beitrag zur inzwischen möglichen Rekonstruktion der Vulva und den über „Das Tier in uns“. Im Gegensatz zur enttäuschten Leserin Christa Eschmann (taz vom 10. 3. 14), die in dieser Beilage „nichts Neues“ erfahren hat, habe ich einiges für mich Neue gelesen, und den Vorwurf „Sex sells“ von Frau Eschmann finde ich für diese Sonderseiten völlig deplatziert: Die Aufmachung, Illustration und die Fotos widersprechen geradezu dieser unterstellten Absicht.

Diese sonntaz macht sehr gut deutlich, dass Frauen in aller Welt viele gemeinsame Probleme haben, mit denen sie sich als Einzelne oft ein Leben lang herumschlagen. MARLENE BROECKERS, Ober-Ramstadt

Das Titelbild enttäuscht

■ betr.: „Meine Lust gehört mir“ u. a., taz vom 8. 3. 14

Ich hatte mich auf „meine“ sonntaz richtig gefreut! Aber als ich dann das Titelbild sah, war ich doch etwas enttäuscht: so fantasielos und trivial. Da lob ich mir doch die Anzeige auf Seite 19 links unten von MöMo: eine eindeutige Aussage, geschmackvoll und künstlerisch. Das wäre es gewesen – für mich.

Nun, der nächste Frauentag kommt bestimmt und auch das Titelseitenteam hat dann eine neue Chance. Vermisst habe ich einen Bericht zu der existenzgefährdenden Situation der Hebammen. Die Tätigkeit der Hebamme hat auch viel mit Lust und Frausein zu tun und ist sehr aktuell.

Ansonsten war ich ganz zufrieden, Danke.

SIBYLLA M. NACHBAUER, Erlangen

Ein politischer Tag

■ betr.: „Meine Lust gehört mir“ u. a., taz vom 8. 3. 14

Sorry, aber der Internationale Frauentag ist ein politischer Tag, einer, an dem endlich mal frauenpolitische Themen dran sind. Nichts gegen weibliche Lust – ich habe die Ausgabe gerne gelesen, obwohl ich nichts Neues darin gefunden habe –, aber warum muss diese Ausgabe ausgerechnet am 8. März sein?Warum ein solches Thema nicht an einem anderen Tag? Traut ihr euch das nicht? Ist das zu „zielgruppenspezifisch“ und schadet der Auflage?

Ihr begeht leider den gleichen Fehler wie fast alle anderen Medien in diesem Land. Ihr versteht den Internationalen Frauentag als Tag, an dem es irgendwie um Frauen (im weitestens Sinne) geht. Nein! Es geht um Frauen- und Gleichstellungspolitik. Fällt euch dazu nichts ein? Dann schaut doch mal auf die Seite des Deutschen Frauenrates. Hier kann nachgelesen werden, auf was die Mitgliedsverbände „Lust haben“, zum Beispiel auf eine Reformierung des Prostitutionsgesetzes, der Beseitigung des Gender-Pay-Gap, der Erreichung von echter Wahlfreiheit im Lebenslauf, auf Geburten mit Hebammen, auf Diskussionen über das massenhafte Mammografie-Screening …

Es wäre so schön gewesen, endlich mal eine politische Frauen-taz zu lesen. Vielleicht das nächste Mal? Der 8. März kommt ja bekanntlich wieder. KERSTIN WOLFF, Kassel

Längst Veganerin

■ betr.: „Der Gott der Carnivoren“, taz wahrheit vom 10. 3. 14

Morgens am himmlischen Zeitungsrohr

Da kratzt sich die Gottheit belustigt am Ohr

Was reimt denn die tazze da für sich hin?

Ich bin doch längst Veganerin!

PETRA GROSSE-STOLTENBERG, Hattingen