NPD bedroht Grüne

Vor der Kommunalwahl: Grünen Sprecher in Bad Lauterberg beklagt rechte Einschüchterungsversuche

Die Grünen in Bad Lauterberg fühlen sich bedroht. Etwa zwanzig Neonazis hätten sich am vergangenen Wochenende um ihren Stand in der Stadt positioniert, um die Kandidatin für die morgige Kommunalwahl einzuschüchtern, teilte ein Sprecher mit. „Die sind bis auf zwei, drei Meter herangekommen“, berichtete der Mann. Zu Übergriffen sei es dabei allerdings nicht gekommen.

Die Neonazis hätten zu einem auf der anderen Straßenseite gelegenen Stand der NPD gehört, so der Sprecher weiter. Er vermutet, dass die Aktion im Zusammenhang mit dem „Aufruf gegen rechte Tendenzen“ steht, den die Grünen am Tag zuvor auf ihrer Homepage veröffentlichten. Darin warnen sie vor dem Einzug der rechten Partei in den Rat der Stadt. Die Grünen befürchten nun an ihrem morgigen Stand erneute Einschüchterungsversuche durch die NPD.

Der Grünensprecher monierte die fehlende Unterstützung des Aufrufes durch CDU und SPD. Daran sei ein breiteres „Bündnis gegen Rechts“ gescheitert.

Bei der SPD sieht man die Sache etwas anders. „Wir sind dagegen, das im Wahlkampf breitzutreten“, sagt Heinz Kalamorz, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Rechte Tendenzen seien ein Dauerthema, das gerade zwischen den Wahlen behandelt werden müsse, so Kalamorz. Von dem Aufruf der Grünen kurz vor der Kommunalwahl hält er daher nicht viel. PHILIPP RATFISCH