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Ziemlich zeitgemäßes Zitieren mit den ZPYZ

Nehmen wir einfach mal „WTF“. Das ist gleich der erste Hit auf „2080“. Aber das passt gut, weil das erste Album von ZPYZ eh voller Hits ist. Dieser fängt an als kühles Electro-Stück, wird zum trockenen Gitarrenbrett und endet als schillernder Glam-Rock, führt den Hörer also mithin aus den Achtzigern über die Neunziger zurück in die Siebziger – und das ohne jeden Bruch. Und weil die Achterbahnfahrt so schön war, geht‘s gleich anschließend in „Walking Alone“ mit Yes in die „Owner Of A Lonely Heart“-Ära. Im weiteren Verlauf treten noch auf: Prince, David Bowie, Pharrell Williams, Hall & Oates, Herbie Hancock und ein Haufen Leute, deren Namen einem gerade entfallen ist. Notfalls ist auch zu hören, warum sich die beiden Berliner, die sich Locke und Ivan nennen, einen Projektnamen gewählt haben, der an die Spice Girls erinnern soll. Erstaunlich ist aber, wie souverän sie all diese zeitgeschichtlichen Zitate zu Songs formen, die dann wieder zeitgemäß klingen. Das mag zum einen daran liegen, dass die Moderne, wie wir sie momentan erleben, recht retrospektiv gestimmt ist. Muss aber auch was damit zu tun haben, dass ZPYZ ihr Geschäft verstehen und wissen, wie man einen Hit schreibt. Oder auch mehrere. Ziemlich viele. THOMAS WINKLER

■ ZPYZ: „2080“ (ZPYZ/DEAG/Warner) Live 7. 10. Comet Club

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