LESERINNENBRIEFE
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Abweichender Sprachstil

■ betr.: „Keine direkten Auseinandersetzungen“, taz.nord vom 11. 3. 14

Sicherlich haben sich auch andere Leser_innen am vergangenen Dienstag verwundert die Augen gerieben, als sie den Leserbrief von „Hannes“ zum Artikel „Hooligans an Bord“ gelesen haben. Inhalt und Sprachstil dieses Briefes wichen doch erheblich von dem ab, was wir in der taz sonst lesen. Das hat allerdings auch einen besonderen Grund: der Leserbriefschreiber ist nämlich Hannes Ostendorf, der – wie im Artikel beschrieben – selbst mit an Bord war. Der Sänger von „KC“ unterschrieb den gleichen Leserbrief in der Online-Ausgabe noch mit vollem Namen. Es hätte der taz-Redaktion gut zu Gesicht gestanden, die Leser und Leserinnen mit einer kurzen Erläuterung über diesen Umstand aufzuklären. ERIKA, Nachname ist der Redaktion bekannt

Burschis nicht wichtiger machen

■ betr.: „Mit fremden Frauen geschmückt“, taz.nord vom 11. 3. 14

„Emanzipationsbeauftragte bei der Kontrolle unseres Hauses“ – das klingt aber doch schon nach Fake! Unter den Bildern steht nichts von Party. Macht doch die Burschis nicht wichtiger als sie sind. Die müssen sich ja nun superwichtig vorkommen, wenn ihr deren Homepage wie ein Pharaonengrab durchleuchtet! OLJUSCHKA, taz.de

Von wegen humanere Asylpolitik

■ betr.: „Ausländerbehörden kämpfen mit Kurswechsel “, taz.nord vom 12. 3. 14

Wie hervorragend das mit der „humaneren“ Politik aussieht, ist auch in Osnabrück zurzeit zu beobachten: Abschiebung mitten in der Nacht, Ignoranz der Politik. Leider hatte auch der niedersächsische Ministerpräsident auf einem Bürgergespräch am Montag keine bessere Antwort auf aktuell drohende 80 Abschiebungen zu bieten, als die widersinnige wie widerwärtige Floskel, das Land sei „an EU-Verträge gebunden“. Es stellt sich die Frage, wieso diese Abschiebung mitten in der Nacht erfolgte, gegen drei Uhr. Wo doch vorgeblich gar nicht mehr nachts abgeschoben wird. Vermutlich: weil der Bus erst um 11 morgens gefahren wäre, und die Nachtaktion folglich nicht die „Abschiebung“, sondern lediglich die „Abholung“ war? Unmenschlich bleiben demnach zumindest die Behörden. Einziger Lichtblick: durch die stadtnahe und dezentralere Unterbringung der Geflüchteten – statt in einem Lager in vielen Kilometern Entfernung in einem kleinen Ort – gibt es endlich eine breitere Öffentlichkeit, eine Wahrnehmung der individuellen Probleme Geflüchteter und ihrer Lebensrealität. Zeit etwas zu verändern. OSNABRÜCKER, taz.de